Achte doch einmal auf Spiegelungen in deinem Umfeld, dann eröffnen sich fotografisch ganz neue Perspektiven. Wenn du Spiegelungen in deinem Bild gezielt einsetzt, erzielst du schnell interessante Ergebnisse, die das Motiv auch manchmal abstrahieren.
Ich selbst habe mich in meiner Schulzeit in einer Projektarbeit mit diesem fotografischen Stilmittel der „Spiegelung“ befasst. Zunächst habe ich mir einen runden Spiegel ( ca. 25,-€ für einen runden Spiegel mit 50 cm Durchmesser), vielleicht haben deinen Eltern oder Großeletern noch einen Spiegel auf dem Dachboden. Rückblickend eine super Anschaffung, die mich und meine Fotografie mehr weitergebracht hat als irgendeine Kamera, Stativ oder Objektiv.
Die passende Location
Mit einem Spiegel kann man ein Bild in einem Bild erzeugen, also zwei Motive zu einem verschmelzen lassen. Damit ich diesen Effekt noch stärker zur Geltung kommen lassen konnte, habe ich zwei Motive gewählt, die im starken Kontrast zu einander stehen. Vor dem eigentlichen Shooting musste ich mich also auf die Suche nach passenden Orten machen, an denen ich starke Kontraste vorfand. Im Hinterkopf hatte ich dabei schon Natur und triste Neubauten. Nachdem ich einen halben Tag durch Köln gefahren war, fand ich ein passendes Bürogebäude, eine Autobahnbrücke, sowie ein Parkhaus.
Wenn du also selbst ein Shooting mit Model (eine Person, die damit einverstanden ist, von dir fotografiert zu werden) und Spiegel planst, nimm dir viel Zeit für die Locationsuche.
Die passende Perspektive - gar nicht so einfach
Als ich dann mit meinem Spiegel, meiner Kamera und dem Model vor besagtem Bürogebäude stand, stellte sich heraus, dass die ganze Angelegenheit doch komplizierter war als zuerst angenommen. Geplant war, dass das Model (hier: ein Freund) mit dem Spiegel ein zweites Motiv einfängt, also den Spiegel in eine gewünschte Richtung hält. Da mein Freund aber nicht sehen konnte was sich in der Spiegelfläche spiegelt, hatte es ganz schön lange gedauert bis alles stimmt und ich endlich ein Foto gemacht hatte, dass meinen Vorstellungen entsprach.
Dem „Model“ klare Anweisung zu geben, wie es posieren und dabei den Spiegel halten soll und dabei gleichzeitig die richtige Perspektive zu finden, kann nämlich ziemlich mühselig sein.
Such dir also am besten eine Person aus, die sich vor der Kamera wohl fühlt und nehmt euch viel Zeit. Überleg dir vorher, wie du am besten mit dem Model kommunizierst und übe das am besten vorher.
Mir und meinem Freund hat die Aktion riesig Spaß gemacht. Versuche es doch auch mal: Kaufe oder leih dir einen günstigen Spiegel, klemm die eine Freund:in unter den Arme und starte dein erstes Spiel-Projekt.
Autor: Felix Kahl, Freiwilliges Soziales Jahr Kultur im jfc Medienzentrm