Fototipps für Neulinge
1. Bist Du startbereit?
Bevor Du losziehst und auf Fotopirsch gehst, solltest Du sicherstellen, dass Du und Deine Kamera einsatzbereit sind. Hat die Batterie noch genug Strom? Ist auf der Speicherkarte noch Platz für eine genügende Anzahl von Aufnahmen? Hast Du Dich mit den Grundfunktionen Deiner Kamera schon ausreichend vertraut gemacht? Weißt Du, wie der Blitz und der Zoom bedient und die wichtigsten Programme eingestellt werden?
2. Die Kamera ruhig halten
Das allerwichtigste beim Fotografieren ist, dass Du Deine Kamera ruhig hältst, wenn Du ein Foto machst. Sonst sind auf dem Foto die Gegenstände oder Personen nicht mit scharfen Umrissen abgebildet, sondern alles ist irgendwie verschwommen. Wenn es dämmrig ist oder Du im Haus fotografierst kommt es besonders schnell zu diesen Verwacklungen. Stütz Deine Arme auf einem Geländer oder Mauervorsprung ab um die Kamera ruhiger halten zu können. Oder leg sie gleich auf einen Tisch oder eine Kante. Dann kannst Du auch mit dem Selbstauslöser arbeiten: Du stellst alles ein und die Kamera macht die Fotos dann alleine.
3. Die Schärfe einstellen
Nicht alles, was auf einem Foto zu sehen ist, ist gleich scharf. Es gibt mehrere Bildebenen, Vordergrund und Hintergrund. Die Kamera kann entweder den Vordergrund oder den Hintergrund scharf stellen. Du musst Dir also gut überlegen, was Du genau fotografieren willst und den wichtigsten Teil Deines Bildes scharfstellen (fokussieren). Drückst du den Auslöser leicht herunter, wird das Bild “vorfokussiert”. Halte den Auslöser gedrückt und bewege die Kamera, bis du im Sucher Dein wichtigstes Objekt scharf gestellt hast und löse aus.
4. Das Motiv wählen
Wenn Du etwas siehst, das Du fotografieren möchtest, solltest Du überlegen, was und wie die wichtigen Objekte genau auf das Foto kommen sollen. Du kannst ein Hoch- oder Querformat wählen, das Hauptobjekt in die Mitte des Bildes oder an den Rand setzen. Du kannst einen Blickwinkel von oben oder unten wählen, von weit entfernt oder ganz nah fotografieren. Das hängt von Deinen Vorstellungen ab.
Am besten probierst Du verschiede Einstellungen aus und schaust Dir die Ergebnisse an. Dann weißt für das nächste Mal besser, wie Du Deine Vorstellungen am besten umsetzen kannst.
5. Entfernung zum Motiv
Dein Motiv, das Wichtigste auf dem Bild, sollte möglichst groß auf dem Foto zu sehen sein. Geh nah heran an Dein Motiv oder vergrößere es (mit Hilfe des Zooms). Pass aber auf: Gehst Du zu nah heran, kann Deine Kamera nicht mehr richtig fokussieren. Dann wird Deine Hauptmotiv unscharf. Manche Kameras haben für extreme Nahaufnahmen eine “Makro-Einstellung”. Damit kannst Du ganz nah herangehen und das Objekt wird trotzdem scharf.
6. Ist es hell genug?
Durch das Objektiv der Kamera gelangt nur eine bestimmte Menge Licht, mit der dann Dein Foto hergestellt wird. Ist es zu dunkel (bei schlechtem Wetter, Dunkelheit oder in geschlossenen Räumen), sind die Fotos auch zu dunkel (unterbelichtet). Fotografierst Du im Automatik Programm, schaltet Deine Kamera den Blitz automatisch dazu. Dann wird das Foto besser belichtet, sieht dann aber oft künstlich aus. Du kannst die Kamera auf ein Stativ aufschrauben oder einfach auf einem Tisch oder einer Mauer ablegen und mit Selbstauslöser fotografieren. So kannst Du ausreichende Belichtungszeiten wählen, ohne dass das Foto verwackelt.
7. Ist es zu hell?
Kommt zu viel Licht in die Kamera, werden die Fotos zu hell, das nennt man überbelichtet. Das passiert, wenn Du direkt in die Sonne fotografierst. Am besten belichtet werden Deine Fotos, wenn das Licht von hinten oder von der Seite kommt. Für ein Foto mit besonderem Charakter kannst Du ein Foto gegen das Sonnenlicht machen und dabei den Blitz einschalten. Dann kann man die Objekte im Vordergrund trotzdem gut erkennen.
Ohne Licht ist dein Bild zu dunkel.
8. Experimentiere!
Versuche doch einmal ein bekanntes Motiv aus einer ungewöhnlichen Perspektive aufzunehmen: einen Baum von unten, eine Blume von oben in die Blüte hinein oder Du legst Dich ins Gras und fotografierst die Wiese von der Seite, als ob Du selbst dort lebtest. Begnüge Dich nicht immer mit dem Querformat, nimm öfters auch mal ein Hochformat. Welche Wirkung kannst Du erzielen, wenn Du die Kamera schräg hältst?
Am besten fotografierst Du Deine Motive mehrmals. Dann kannst Du später vergleichen und auswählen.
9. Wie fotografiere ich Personen?
Bei Personen solltest Du darauf achten, dass Du sie mit einem typischen Gesichtsausdruck und in einer für sie natürlichen Haltung fotografierst. Du musst sie gut beobachten und im richtigen Augenblick auslösen. Es hilft mehrmals auszulösen, um den entscheidenden Moment zu erwischen. Du solltest Menschen nicht in peinlichen Situationen wie z. B. beim Nasebohren oder Kratzen fotografieren, auch Kranke und Leidende nicht. In Ausnahmen kannst Du das machen, wenn die Fotografierten damit einverstanden sind.