




Tiere zu fotografieren ist kein leichtes Vorhaben! Es erfordert nicht nur großes Geschick, sondern auch viel Geduld, ein Tier so abzulichten, dass es gut auf dem Foto rüberkommt.
Wie sollte ich meine Kamera positionieren?
Wenn möglich, solltest du ein Tier immer auf Augenhöhe oder von etwas tiefer fotografieren. Genau wie beim Menschen, sind Gesicht und Augen eines Tieres nämlich die Partien, die am meisten über seinen Charakter aussagen können. Ein Schnappschuss von oben herab oder von hinten wirkt unprofessionell und macht das Foto für seinen Betrachter nicht sonderlich spannend.
Beim Fotografieren im Zoo solltest du unbedingt darauf achten, dass du nicht das Gitter im Bild hast, hinter welchem sich die Tiere befinden. Wenn es möglich ist, kannst du das Objektiv deiner Kamera durch den Zaun oder das Gitter hindurch stecken, es sei denn, das Tier fühlt sich dadurch gestört.
Wie groß sollte ein Tier auf meinem Foto zu sehen sein?
In jedem Fall solltest du dir gut überlegen, welcher Bildausschnitt sinnvoll ist. Auf dem Foto sollte der Betrachter immer nur das Wesentliche sehen können. Wenn es möglich ist, fotografiere das Tier vor einem ruhigen Bildhintergrund, damit der Hintergrund nicht vom Hauptmotiv ablenkt. Im Zoo ist das natürlich nicht so einfach möglich.
Am besten gehst du möglichst nah an das Tier heran. Je mehr Details des Tieres auf deinem Bild zu erkennen sind, desto interessanter wird das Foto. Du solltest allerdings auch darauf achten, dass du die Kamera nicht so dicht an das Tier heranführst, dass es sich gestört oder gar bedroht fühlt. Gerade bei gefährlichen Tieren oder bei solchen, die du nicht genauer kennst, empfiehlt es sich, eher mit dem optischen Zoom der Kamera zu arbeiten, als zu nah an das Tier heranzutreten.
Wie bekomme ich das Tier scharf?
Gerade wenn man mit seiner Kamera zoomt, um ein Tier möglichst groß auf‘s Foto zu kriegen, verwackelt man sehr schnell. Am besten, du stützt dich irgendwo ab (Mauer, Zaun, Geländer,… ) oder verwendest ein Stativ, um die Kamera möglichst ruhig halten zu können.
Wenn du ein Tier in Bewegung fotografierst, ist es außerdem sinnvoll, die Verschlusszeit der Kamera gering einzustellen. Je länger nämlich Licht in die Kamera fällt, desto verschwommener wird das Tier auf deinem Foto zu sehen sein. Viele Kameras haben einen Sport-Modus, welcher extra darauf ausgelegt ist, Motive in Bewegung festzuhalten. Wenn du diesen auswählst, verringert sich die Verschlusszeit automatisch.
Ganz entscheidend für ein scharfes Foto sind auch die Lichtverhältnisse.
Welche Lichtverhältnisse sind geeignet?
Man unterscheidet hartes und weiches Licht. Hartes Licht ist grell und wirft starke Schatten, während weiches Licht sanfter ist und sich zum Fotografieren von Tieren viel besser eignet.
Draußen fotografiert man Tiere am besten morgens, wenn die Sonne noch nicht so hoch steht, oder abends, kurz vor Sonnenuntergang. Dann ist das Licht der Sonne nicht so grell und man erhält viel schönere Fotos. Wenn im Winter die Sonne scheint, hat man häufig auch ganztägig gutes Licht zum Fotografieren. Natürlich musst du immer darauf achten, nicht gegen die Sonne zu knipsen, da dein Motiv sonst zu dunkel wird.
Drinnen musst du selbst für ausreichend Licht sorgen. Wenn es im Zimmer zu dunkel ist, kann es leicht passieren, dass dein Bild krümelig wird. Oft ist es gut, indirektes Licht – also Licht, welches nicht direkt auf das Tier, sondern z.B. an die Decke zeigt – zu verwenden. So hat man weniger Schatten im Bild und die Augen des Tieres werden auch nicht geblendet.
Ganz wichtig ist, dass du ein Tier nie direkt mit dem Blitz deiner Kamera anblitzt, um es nicht zu blenden und zu erschrecken. Der direkte Blitz schadet den empfindlichen Augen des Tieres und verschreckt es wahrscheinlich.
Wo fotografiere ich Tiere am besten?
Am schönsten ist es, Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu fotografieren. Das ist jedoch nicht immer möglich. Bei Zootieren kann man die Umgebung beispielsweise gar nicht ändern. Bei Haustieren sollte darauf geachtet werden, dass die Aufnahmen dort gemacht werden, wo sich die Tiere wohlfühlen (z.B. Körbchen, Kratzbaum, o.ä.).
Wieso brauche ich so viel Geduld bei der Tierfotografie?
Wenn du einen Gegenstand fotografierst, kannst du ihn positionieren wie es dir gefällt. Fotografierst du einen Menschen, kannst du ihm sagen wie er sich drehen und wann er stillhalten oder lächeln soll. All dies geht bei einem Tier nicht. Da sie so unberechenbar sind, weiß man nie, wie lange es dauert, ein gutes Foto von ihnen schießen zu können. Hilfreich ist es daher, Tiere sehr lange und aufmerksam zu beobachten, um im richtigen Moment abdrücken zu können. Wenn es partout nicht klappen will, ist es besser, es einfach an einem anderen Tag oder in einer anderen Umgebung noch einmal zu versuchen.
Autorin: Anke Rogmann