Außergewöhnliche Bilder knipsen – gewusst wie!

Zu jedem Foto findest Du eine kleine Anleitung, wie Du Fotos dieser Art nachmachen kannst. Vielleicht findest Du hier auch zusätzliche Anregungen für andere spannende Bilder. Außergewöhnlich wäre es natürlich auch, die Ideen und Tricks zu kombinieren.

Makro und schräge Perspektive

Wenn Du mit offenen Augen durch die Welt läufst und genauer hinsiehst, entdeckst Du viele Möglichkeiten, die Welt aus einem spannenden Blickwinkel zu betrachten. Hier siehst Du zwei Beispiele: Beim Foto der Gruppe „Die Hunde“  aus der OGS Schlossbachstraße wurden Brokkoliknospen so fotografiert, dass es aussieht, als wären es Bäume. Die Lichteinstrahlung verstärkt dabei diese Wirkung. Die Bäume werden schräg von oben bestrahlt, sodass es so wirkt, als würde die Sonne die Bäume von oben anstrahlen.

Bei dem Bild der Foto AG der KGS Mainzer Str. in Köln muss man schon genauer hinsehen um zu erkennen, wie das Foto zustande gekommen ist. Im Hintergrund sind Häuser zu erkennen, doch im Vordergrund sieht man nur merkwürdige Punkte und eine Art Gitter. Kannst Du den verfremdeten Gegenstand auf dem Foto erraten? Und wie ist das Bild wohl entstanden?

Hier kommt die Auflösung: Das Bild wurde durch einen Fahrradkorb aufgenommen. Durch die Löcher des Korbes entstehen diese erst einmal unerklärlichen Lichtreflektionen.

Wie Du siehst, gibt es viele versteckte Möglichkeiten spannende Bilder aufzunehmen. Sieh Dich einfach in Deiner Umgebung um, und Du wirst sehen, dass es kinderleicht ist solche Aufnahmen zu machen.

Bild 1: „Mainer Mix” Foto AG der KGS Mainzer Str.

Bild 2: „Die Hunde“ aus der OGS Schlossbachstraße

Wahrnehmung durch Drehen verändern

Auf dem Bild „Meine Mutter geht in die Luft“ von Marike Fuhrmann wirkt es so, als würde eine  Frau aus dem Wasser auftauchen  und in die Luft fliegen. Dabei  zieht sie eine Menge Wasser mit sich.

Bei genauer Betrachtung erkennt man, dass das mit einer Unterwasserkamera aufgenommene Bild gedreht wurde und die Frau in Wirklichkeit in das Wasser eintaucht. Durch die Drehung und auch die Spiegelungen an der Wasseroberfläche entsteht der Eindruck, als ginge die Frau in die Luft.

Dieses Bild wurde unter Wasser mit einer Kamera aufgenommen, die extra für Tauchaufnahmen geeignet ist. Du kannst solch einen verwirrenden Effekt aber auch mit einer normalen Kamera an Land erzeugen. Vielleicht kannst Du dich zum Beispiel in einer Pfütze oder Schaufensterscheibe spiegeln und das aufgenommene Bild dann einmal drehen.

Bild 3: „Meine  Mutter geht in die Luft“ von Marike Fuhrmann

Bilder duch Licht erzeugen

Auf dem Bild der Gruppe „Lichtfänger“ der KHM – Kunsthochschule für Medien siehst du einen Teufel, der mit Licht um ein Kind herum gezeichnet wurde. Dieses Foto nachzumachen ist etwas schwieriger als bei den Vorherigen. Hierzu benötigst Du einen dunklen Raum und eine Kamera, bei der Du die Belichtungszeit manuell einstellen kannst. Die Belichtungszeit ist sozusagen die Zeit, die die Kamera braucht, um das Foto zu machen. Dieses Bild wurde bei einer Blende von F/22 – 15 Sekunden lang belichtet. Der ISO-Wert liegt bei 500. Was wir nicht sehen können ist, dass in dieser Zeit ein anders Kind die Umrisse des Teufels mit farbigem Licht (z.B. einer Taschenlampe) um das Kind herum gemalt hat.

Du kannst Deine Freunde oder Deine Eltern fragen, ob sie Lust haben mit dir bei solch einer “Lichtmalerei“zu experimentieren.

Bild 4: „Lichtfänger“ der KHM – Kunsthochschule für Medien, Köln

Bunte Farbillusionen schaffen

Hier siehst Du ein buntes Foto der „Fotogruppe OGS Nützenberg“.

Dieses farbenfrohe Bild entstand ebenfalls mithilfe einer Langzeitbelichtung:

Um solche Farbwirbel aufnehmen zu können, musst Du Deine Kamera also manuell so einstellen, dass sie längere Zeit ein Bild belichten kann. Bei diesem Foto wurde eine Belichtungszeit von 1/50 Sekunden, eine Blendenzahl von F/11 und eine ISO-Empfindlichkeit von 160 gewählt.

Wenn Du die Kamera eingestellt hast, musst Du Dir nur noch ein schönes buntes Motiv aussuchen. Auf diesem Foto sieht man ein rotes Auto, welches durch schnelle Kamerabewegungen so verwischt ist, dass man nicht mehr erkennen kann, um welchen Gegenstand es sich handelt. Jetzt ist ausprobieren angesagt. Normalerweise solltest Du die Kamera ruhig halten, doch hier ist alles erlaubt. Zum Beispiel kannst Du Dich, während du das Foto machst, mit der Kamera drehen oder die Kamera hin und her bewegen.  Du musst nur aufpassen, dass Du die Kamera festhältst und sie mit einem Band sicherst, damit sie nicht herunter fällt. Viel Spaß!

Bild 5: „Fotogruppe OGS Nützenberg“ der OGGS Nützenberg, Wuppertal

Menschen optisch verkleinern

Badem im Becher mit Sprudelwasser – solch ein Foto kannst du leicht nachmachen. Du kennst vielleicht Fotos, auf denen Leute so tun, als würden sie sich gegen den schiefen Turm von Pisa lehnen oder ihn zwischen zwei Fingern halten. Versuche selbst einmal mit der Perspektive zu spielen und Du wirst sehen, dass es sehr leicht ist, spannende Bilder ohne eine nachträgliche Bildbearbeitung herzustellen.

Auf dem Foto der „Supergirls” des Bürgerzentrums Alte Feuerwache siehst Du einen grünen Becher, in dem anscheinend ein Mädchen fröhlich plantscht. Der Becher wird von einer Hand, welche aus der rechten oberen Bildecke kommt, mit Wasser aufgefüllt. Das Besondere an dem Foto ist, dass es so wirkt, als würde das Mädchen in dem Becher stehen. In Wirklichkeit jedoch steht das Mädchen hinter dem Becher.  Diese verfälschte Wahrnehmung kommt durch die Perspektive zustande, aus welcher das Bild aufgenommen wurde. Das Mädchen wirkt kleiner, da es weiter von der Kamera entfernt ist als der Becher. Dieser Eindruck wird durch den optisch entstehenden Übergang von Tisch zu Boden verstärkt.Viel Spaß beim Ausprobieren!

Bild 6: „Supergirls” des Bürgerzentrums Alte Feuerwache, Köln

Zaubere Dich in andere Welten

Hier siehst du ein Bild der „Mediengruppe OT” der inklusiven OT Ohmstraße. Wie du sehen kannst, ist dies eine nicht gerade realistische Situation.  Der Junge befindet sich in einem Nilpferdbecken des Hippodoms im Kölner Zoo.

Du fragst Dich sicher, was er in diesem Becken zu suchen hat und ob es nicht gefährlich für ihn ist.

Auch hier wurde wieder getrickst. Der Junge befindet sich nicht wirklich in dem Nilpferdbecken. Er wurde nachträglich mit dem Computer in das Bild hinein geschnitten. Um Dich auch in außergewöhnliche Situationen rein schneiden zu können, benötigst Du zwei digitale Fotos: eins von Dir und eins mit einer Landschaft oder einer Szene, in die du dich “reinbeamen” möchtest. Außerdem brauchst Du ein Bildbearbeitungsprogramm für den Computer. Im Internet kannst Du Dir kostenlose Programme wie zum Beispiel GIMP herunterladen. Frage dazu am besten Deine Eltern. Wenn Du ein Programm auf Deinem Computer installiert hast, musst Du Dich mit einem Ausschneidewerkzeug aus dem Bild heraus schneiden. Wenn Du ein Programm gefunden hast, kannst Du Dich in das andere Bild hinein kopieren. Wie genau das geht kannst du Dir sehr gut bei YouTube ansehen. Dort wird jeder Schritt genau erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=WjniEK8P4zM

Viel Spaß beim Ausprobieren.

Bild 7:  „Mediengruppe OT” der inklusiven OT Ohmstraße

Titelbild: „SPACE WATER” fotografiert von Lasse Gertler